Rodung im Osterholz – interkommunale Zusammenarbeit als Lösung?

Foto: Alexander Schulze

Angesichts der bevorstehenden Rodung eines Waldstücks an der Grenze zwischen Wuppertal und dem Kreis Mettmann fordern die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat von Wuppertal und im Mettmanner Kreistag mehr interkommunale Zusammenarbeit, um zukünftig solche Naturzerstörungen zu verhindern.

Nils Lessing, GRÜNER Kreistagsabgeordneter aus Mettmann und Vorsitzender des Ausschusses für Klima-, Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz dazu: „Wir GRÜNE hätten uns eine Lösung zusammen mit den Betreibern des Steinbruches im Neandertal gewünscht. Hier bestehen Kapazitäten für den Abraum der Kalkwerke Oetelshofen.“ Die Verhandlungen hierzu zwischen den Betreibern des Steinbruchs im Neandertal und der Kalkwerke Oetelshofen unter Beteiligung des Kreises Mettmann und dem Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sind im Dezember gescheitert.

„Gerade hier in den Kalkabbaugebieten im Kreis Mettmann könnte möglicherweise auch der Mitbewerber Lhoist Flächen für den Abraum zur Verfügung stellen. Auch wenn die Rodung auf Wuppertaler Gebiet stattfinden soll, kann ein interkommunales Vorgehen zu einer Alternative führen. Obwohl die angestrebte Rodung des Buchenmischwaldes rechtlich abgesegnet ist, halte ich dieses Vorhaben für völlig aus der Zeit gefallen und nicht klimagerecht. Der teils bis zu 130 Jahre alte Wald wird unwiederbringlich für eine kurzzeitige Zwischenlagerung von Abraum zerstört. Hier musste die Ökologie hinter ökonomischen Gründen zurückstecken, was mich betroffen und wütend macht“, so Lessing weiter.

Der Vorsitzende des Umweltausschuss und Wuppertaler Stadtrat Ulrich T. Christenn ergänzt: „Die erlaubte Rodung des Waldstücks im Osterholz erscheint umso absurder angesichts der vielen Gruben in nächster Umgebung. Aber die kommunalen Grenzen zwischen den Gruben und unterschiedliche Besitzverhältnisse haben die Suche nach Alternativen erschwert. Darum müssen die Stadt Wuppertal und der Kreis Mettmann die Zukunft des Kalkabbaus in der Region gemeinsam planen. Die Landschafts- und Naturzerstörung der vergangenen Jahrzehnte durch den Kalkabbau darf so nicht weitergehen. Es muss aufhören, dass gesunder Wald – wie im Falle des Osterholz – oder wertvolle landwirtschaftliche Fläche zerstört werden, nur um unbelastetes Erdmaterial abzulagern. Hätte es früher gemeinsame Gespräche zwischen den Kommunen mit der Bezirksregierung und den beteiligten Unternehmen geben, dann wären die möglichen Alternativen für den Abbau auch umsetzbar gewesen.“

Die Vorsitzenden der GRÜNEN Fraktionen Wuppertal und des Kreistages Mettmann Yazgülü Zeybek und Sandra Ernst geben trotz der bevorstehenden Rodung noch nicht auf: „Wir appellieren gemeinsam an die Betreiber der Kalkwerke Oetelshofen sowie an den Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und den Landrat des Kreises Mettmann Hendele, im Gespräch zu bleiben und weiterhin nach einer gesellschaftlich tragfähigen Lösung zum Erhalt des Osterholzer Waldes zu suchen.“