NRW-Familienministerin Josefine Paul beim Bürgerdialog in Erkrath

Foto: Roland Lang/GRÜNE NRW

Josefine Paul, NRW-Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration war am 8. Mai zusammen mit Tim Achtermeyer, dem Landesvorsitzenden der Grünen in Nordrhein-Westfalen, zu Besuch in Erkrath. Am frühen Nachmittag hatten sie einen Termin bei DU-ICH-WIR. Der gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen Zugang zu bestmöglicher Bildung zu bieten. Das Mentoring-Programm des Vereins bietet Schülerinnen und Schülern langfristig sprachliche, persönliche und schulische Betreuung und Unterstützung.

Anschließend stand ein Besuch des Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath e.V. auf dem Programm. Die ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger haben es sich zur Aufgabe gemacht, die in Erkrath aufgenommenen Asylsuchenden und Flüchtlinge zu begrüßen und zu unterstützen. Der Freundeskreis wird bereits seit mehr als 30 Jahren vom unermüdlichen Engagement seiner Helferinnen und Helfer getragen.

Am Abend kamen Josefine Paul und Tim Achtermeyer im Rittergut Haus Morp mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch und diskutierten unter anderem zu der Frage, wie die Demokratie in NRW und Deutschland geschützt werden kann.

Vor dem Hintergrund der Angriffe auf Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer in den vergangenen Tagen sagte Tim Achtermeyer: „Angriffe gegen Politiker und Menschen, die sich bei Wahlen engagieren, werfen die Frage auf, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Meine Antwort ist klar: Ich will in einer Gesellschaft leben, in der nicht der Hass, sondern Zusammenhalt regiert.“ Und Josefine Paul ergänzte: „Keiner soll sich morgens fragen, ob er plakatieren soll oder ob er sich traut, an den Wahlkampfstand zu gehen. Wir müssen diejenigen schützen, die sich engagieren. Denn Demokratie passiert nicht nur in den Parlamenten, sie ist die Gesellschaft, die wir täglich gestalten.“

Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, mit der Ministerin Josefine Paul direkt ins Gespräch zu kommen. Eine Bürgerin berichtete von der Schwierigkeit des Fachkräftemangels und fragte, warum die Anerkennung der Abschlüsse von Zugewanderten immer noch so schwierig sei. „Bei der Frage der Berufsanerkennung müssen wir schneller werden“, sagte Josefine Paul. „Gerade ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert Integration und Teilhabe für die Menschen, die zu uns kommen. Neben Integrations- und Sprachkursen ist es vor allem die Anwendung von Sprache im Job und im Beruf, die das Erlernen der Sprache beschleunigt. Im Bildungs- und Erziehungsbereich ist die Sprache von besonderer Bedeutung. Das gilt insbesondere für die deutsche Sprache, aber die Potenziale von Mehrsprachigkeit gewinnen in einer globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung. Die meisten Menschen haben die Sprache gelernt und haben sich integriert, weil sie schnell Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe bekommen haben. Wir müssen die Hürden abbauen. Natürlich ist die Sprache gerade im Bereich der Bildung wichtig. Aber die lernt man schneller im Job.“

Bildung und die Frage, wie insbesondere in der Schule Demokratie und Gesellschaft gelernt und gestärkt werden kann, war immer wieder Thema an diesem Abend. „Mein Eindruck ist“, sagte Tim Achtermeyer, „es reicht manchmal schon, den Lehrerinnen und Schülern mehr Freiraum zu geben, damit sie entscheiden können, worüber sie reden wollen. Daher wollen wir Formate wie das Projekt „Frei Days“, bei denen sich die Kinder mit Zukunftsfragen beschäftigten, in den Schulen stärken. Aber wir dürfen auch nicht all unsere gesellschaftspolitischen Aufgaben der jungen Generation übergeben. Das müssen wir als gesamte Gesellschaft schaffen. Dafür braucht es uns alle.“ Nach dem Podiumsgespräch bestand noch die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch mit Josefine Paul, Tim Achtermeyer und Ina Besche-Krastl, Landtagsabgeordnete für den Kreis Mettmann.

Im Rahmen der Tourreihe GRÜN IN VERANTWORTUNG werden die nordrhein-westfälischen Grünen mit ihren Ministerinnen und Ministern durch das Land reisen, um aktiv den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu suchen. In dieser Legislaturperiode werden Mona Neubaur, Josefine Paul, Oliver Krischer und Benjamin Limbach regelmäßige Gesprächsangebote machen und an mehr als 50 Terminen teilnehmen. Der nächste Stopp der Tourreihe ist am 29. Mai in Steinfurt mit NRW-Justizminister Benjamin Limbach.