Pyrrhussieg für Naturschutz

Ein bitterer Erfolg: So bilanziert die GRÜNE Fraktion im Mettmanner Kreistag die Zusage des Landesbetriebes Straßen.NRW zur Wiederaufforstung der von ihr gerodeten Waldfläche an der A3 in Langenfeld-Wiescheid.

Die GRÜNEN hatten die Aufklärung der Ursachen und die Forderungen zur Schadensregulierung in dieser Woche auf Kreis- und Langenfelder Stadtebene aktiv begleitet und unterstützt. Auch die Landtagsfraktion ist informiert worden.

„Nach ersten Berichten sind hier auf einer Fläche von einem Hektar rund 1.500 Bäume abgeholzt und mehrere Biotope im Landschaftsschutzgebiet zerstört worden. „Wie soll das denn kurzfristig renaturiert werden? Alleine das Pflanzenwachstum und die natürliche Gebietsentwicklung bis zum ursprünglichen Zustand wird doch schon Jahre dauern,“ fragt Bernhard Ibold, Langenfelder Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender der bündnisgrünen Kreistagsfraktion.

Daher wird der jetzt gemeinsam erzielte Erfolg der Wiederaufforstung durch Straßen.NRW von den GRÜNEN als ein Pyrrhussieg eingeschätzt, zumal jetzt nach Ausweichgebieten gesucht werden dürfte, um die Baustelleneinrichtungsfläche an einer anderen Stelle umzusetzen.

„Wir fordern über die Aufforstung hinaus, dass die Wertigkeit der Biotope wieder hergestellt wird. Zudem werden wir  die Rodungen im Kreistag und seinem Fachausschuss zum Anlass nehmen, um den Landrat wiederholt zu bitten, sich bei Straßen.NRW für eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der betroffenen Städte und des Kreises einzusetzen. Diese darf nicht nur auf das bislang befürchtete passive Recht der Anhörung als Träger öffentlicher Belange reduziert werden. Vielmehr wollen wir unsere Positionen zu bestehenden Alternativen des achtspurigen Ausbaues, zur Stärkung des Anwohnerschutzes, zur Schadstoff- und Lärmminderung und zum Freiflächen- und Biotopschutz aktiv in die weiteren Planungen einbringen“, fordert Ibold.

Dazu macht er auch gleich einen konkreten Vorschlag: „Wir setzen uns schon seit längerem dafür ein, dass die Planungen zum A3-Ausbau und deren Folgen im Kreis offengelegt und die Bürgerinnen und Bürger ausführlich informiert werden. Hoffentlich wird dieses Engagement angesichts der aktuellen Naturzerstörungen jetzt endlich unterstützt. Die Umweltverstöße dürfen sich im Zuge der ja erst noch anstehenden Bauarbeiten im Kreisgebiet auf keinen Fall wiederholen. Und dass eine breite Information möglich ist, zeigen aktuell die von Straßen.NRW Ende Januar in Leverkusen durchgeführten öffentlichen Informationsabende zu den dortigen Bauprojekten der A1 und A3.“